Biogasanlage symbolisiert Biomasse

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Biomasse ist mit Abstand die wichtigste Wärmequelle aus Erneuerbaren Energien: Ihr Anteil an erneuerbar erzeugter Wärme beträgt 84 Prozent. Dabei werden Pflanzen oder Pflanzenresten in flüssiger, fester und gasförmiger Form genutzt, um Strom und Wärme zu erzeugen oder Biokraftstoffe bereitzustellen, aber auch als Brennstoff (Pellets) für Heizanlagen.
 
Wenn von Biomasse gesprochen wird, ist meist Biomasse aus der Land- und Forstwirtschaft gemeint, beispielsweise Alt- und Gebrauchtholz, Bioabfälle, Gülle bzw. Festmist oder Getreidestroh. Holz deckt dabei den größten Anteil der verfügbaren Biomasse ab. Aber auch die Landwirtschaft leistet einen Beitrag, beispielsweise mit Raps, aus dem Biodiesel gewonnen wird.
 
Im Jahr 2022 wurden insgesamt rund 50,2 Terrawattstunden (TWh) Strom aus Biomasse erzeugt. Das entspricht 21 Prozent des erneuerbaren Stroms und etwa neun Prozent des gesamten Bruttostromverbrauchs. Die Bundesregierung will die Bioenergienutzung, insbesondere im Strombereich, ausbauen und sich dabei vor allem auf den Einsatz von biogenen Rest- und Abfallstoffen konzentrieren.

Vielseitiger Energieträger

Die Möglichkeiten, Energie aus Holz zu gewinnen, sind vielfältig: So kann mit Hilfe von Holz sowohl Wärme als auch Strom erzeugt werden. Andere Stoffe wie Gülle oder Bioabfälle setzen Energie durch Vergärung frei.

Bioenergie wird hauptsächlich verwendet, um Wärme in Gebäuden und in der Industrie zu erzeugen, darüber hinaus auch für die Stromproduktion und im Transportsektor. Dabei kann Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) eine wichtige Rolle spielen, um den Strom- und Wärmesektor klimaneutral zu machen.
 
Allerdings wird der gezielte Anbau von Biomasse als Energieträger auch kontrovers diskutiert. So müssen die Auswirkungen auf die Umwelt in der Bewertung ebenso berücksichtigt werden, wie der Verbrauch von Ackerflächen. Werden auf ihnen Energiepflanzen angepflanzt stehen die Felder nicht für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung.

Mit Biomasse Energie erzeugen und profitieren

Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, die ihre Heizungsanlage mit Biomasse betreiben wollen, haben die Wahl zwischen Holzpellets, Scheitholz, Hackschnitzeln, Strohpellets und anderen pflanzlichen Brennstoffen. Wer seine alte Öl- oder Gas-Brennwertheizung gegen eine Anlage auf Basis Erneuerbarer Energien austauschen möchte, sollte eine Biomasseheizung als Alternative in Betracht ziehen – vorausgesetzt, es ist ausreichend Platz für das Heizsystem und ein Pelletlager vorhanden. Zudem lohnt es sich, die Anlage mit Solarthermie zu kombinieren, um Warmwasser zu gewinnen.
 
Eine andere Möglichkeit ist die Installation eines Pelletofens mit Wassertasche, der heizt und die erzeugte Wärme in einen Pufferspeicher lädt, der den Haushalt ebenfalls mit warmem Wasser versorgt. Wer eine Biomasseheizung plant, sollte eine Expertin bzw. einen Experten hinzuziehen. Ein passendes Beratungsangebot gibt es hier.

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