Sporthalle in der Gemeinde Barßel

Sportlich: Eine energieeffiziente Turnhalle

© BMWK/Pascal Rohé

Täglich turnen mehrere Klassen des Schulzentrums der Gemeinde Barßel in den drei trennbaren Hallenbereichen, abends und am Wochenende kommen die Sportvereine zum Training. Doch mit ihren fast 40 Jahren hat die 1978 erbaute Dreifeldturnhalle der niedersächsischen Gemeinde Barßel ein sanierungswürdiges Alter erreicht.

Wenn schon sanieren, dann energetisch richtig, so lautete die Devise des Bürgermeisters der idyllisch am Fluss Soeste gelegenen 13.000-Einwohner-Gemeinde: „Da wir in Barßel umweltbewusst sind, wollten wir ein fundiertes Sanierungskonzept, mit dem wir unsere Sporthalle auch energetisch verbessern können“, so Bürgermeister Nils Anhuth. Allein die Energiekosten für die knapp 2.300 m2 große Sporthalle belasten die Gemeindekasse jedes Jahr mit 24.000 Euro.

Die Energieberatung zeigte alle Fördermöglichkeiten für Energieeffizienz

Barßel beauftragte die auf Energieeffizienz spezialisierten beratenden Ingenieure der Möller + Penning GmbH aus Oldenburg damit, ein Konzept für die energetische Sanierung zu erstellen. Dafür nutzte die Gemeinde die Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude von Kommunen und gemeinnützigen Organisationen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Die Analyse der beratenden Ingenieure brachte erhebliche Mängel an der alten Turnhalle ans Licht, darunter Schäden an der Dachkonstruktion und Modernisierungsbedarf bei den technischen Anlagen. „Erst durch die gründliche Untersuchung des Energieberaters haben wir den Zustand der Gebäudesubstanz und technischen Anlagen besser verstanden und einen systematischen Überblick bekommen, welche sinnvollen Möglichkeiten energetischer Sanierung es gibt und welche Fördermittel wir nutzen können“, resümiert Anhuth.

Aus der alten Turnhalle wird ein modernes Effizienzgebäude

Auf Grundlage des energetischen Sanierungskonzepts hat der Verwaltungsausschuss Ende November 2017 beschlossen, die in die Jahre gekommene Sporthalle nach Standard eines „KfW-Effizienzgebäude 70“ zu sanieren. Das Dach der Sporthalle wird ganz neu gemacht und zugleich gedämmt wie die gesamte Gebäudehülle inklusive Bodenplatte, die alte Lüftungsanlage wird gegen eine effiziente mit Wärmerückgewinnung ausgetauscht, die undichten Fenster und die ineffiziente Wärmeversorgung werden optimiert, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wird in Zukunft Strom liefern. Die Energiekosten können dadurch bei gleichbleibender Nutzung von bislang 24.000 Euro auf bis zu 11.500 Euro im Jahr sinken, so die errechnete Prognose des Ingenieurbüros Möller + Penning GmbH.

Die Finanzierung der Investitionen kann durch die vom BMWK getragene KfW-Förderung „IKK-Energieeffizient Bauen und Sanieren” mit einem Tilgungszuschuss von circa 400.000 Euro unterstützt werden. Barßel nutzte die Vorteile der vom BMWK geförderten Energieberatung auch für weitere Gebäude mit akutem Sanierungsbedarf: für das Schulzentrum und zwei Grundschulen sowie den geplanten Neubau des Rathauses.

Fakten zum Projekt

  • Energieeffizienzmaßnahmen:
    Dämmen von Dach und Gebäudehülle, Erneuerung der Fenster, Optimierung der Wärmeversorgung (Heizung), effiziente Lüftungsanlage, LED-Beleuchtung
  • Kosten Energieberatung:
    Honorar für Sanierungskonzept: 12.500 €; Eigenanteil: 2.500 €
  • Förderung:
    10.000 € Zuschuss durch das BAFA-Programm Energieberatung für Nichtwohngebäude

* Das hier genannte Förderbeispiel bezieht sich auf Förderrichtlinien des BMWK, die im Januar 2021 novelliert worden sind. Daher können Angaben im Beispiel zu u.a. Fördersummen von aktuell geltenden Richtlinien abweichen. Das im Beispiel genannte Programm wird seit Januar 2021 als „Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme“ fortgeführt.