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08.07.2022 -

6 Tipps zum Einsparen von Gas in Unternehmen, Kommunen und kommunalen Unternehmen

Einleitung

Gas ist ein knapp gewordenes Gut. Gemeinsam und solidarisch können wir die Folgen der aktuellen Gaskrise mildern. Jetzt geht es darum, den Gasverbrauch weiter zu reduzieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten.

Arbeiter trägt Dämmwolle, Bild ist grünlich eingefärbt

© BMWK

Rund ein Viertel des Gasverbrauchs in Deutschland entfällt auf die Industrie. Auch Gewerbe, Handel und der Dienstleistungsbereich benötigen Erdgas, vor allem für die Wärme-Erzeugung. Und Kommunen und kommunale Unternehmen verwenden ebenfalls für Gebäude und Anlagen anteilig Erdgas. Jeder noch so kleine Beitrag zählt und umso größer ist die Wirkung, wenn alle Kommunen und jedes der mehr als drei Millionen Unternehmen am Wirtschaftsstandort Deutschland ihren Gas- und Stromverbrauch, soweit möglich, senken.

Die folgenden Tipps helfen Unternehmen, Kommunen und kommunalen Unternehmen. Sie bieten sofortige und deutliche Einsparpotenziale im nicht-produzierenden Gewerbe, Handel und Dienstleistungsbereich.

1. Richtig und bedarfsgerecht heizen – und Heizungsanlagen optimieren

Moderne Heizungsanlagen ermöglichen eine zentral gesteuerte Absenkung der Raumtemperatur. Schon ein Grad weniger spart bis zu sechs Prozent Energie. Während der Nachtstunden und in arbeitsfreien Zeiten kann die Temperatur zusätzlich um ein paar Grad abgesenkt werden.

Die Sensibilisierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und für den Gebäudebetrieb verantwortlichen Personen kann zwischen fünf und 15 Prozent an Energie einsparen. Zu den wirksamen Einsparmöglichkeiten, die alle leisten können, zählen neben dem optimierten Heizen und Lüften das Ausschalten von Druckern, Monitoren und Beleuchtung, wenn diese nicht benötigt werden.

Damit Heizkörper richtig und effizient funktionieren, sollten sie nie verdeckt werden: Achten Sie auf genügend Abstand zu Möbeln oder Verkleidungen. Und: Entlüften Sie die Heizungen regelmäßig. Das kostet pro Heizkörper durchschnittlich nur fünf Minuten Arbeitsaufwand, spart aber jährlich 1,5 Prozent Energie. Ein hydraulischer Abgleich durch entsprechendes Fachpersonal kann sogar bis zu 15 Prozent Heizenergie einsparen.

2. Lüftungs- und Klimaanlagen überprüfen und an den tatsächlichen Bedarf anpassen

Viele Klimaanlagen und Lüftungssysteme sind veraltet und unzureichend eingestellt. Sie können bis zu 50 Prozent des Stromverbrauchs in Büro-, Verwaltungs- und Betriebsgebäuden sowie in Schulen verursachen. Wenn Nutzerinnen und Nutzer die Einstellungen ihrer Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen jetzt bedarfsgerecht anpassen, kann viel Energie gespart werden.

Bei Raumluftanlagen ist es zum Beispiel wichtig, dass sie nicht auf zu niedrige Temperaturen eingestellt oder überdimensioniert sind, um Zugluft zu vermeiden. In den Nachtstunden und an arbeitsfreien Zeiten sollte die Kühlung oder Lüftung gänzlich abgeschaltet werden.

Moderne Raumluftanlagen verfügen über eine zentrale Steuerung, die das Programmieren aller relevanten Randbedingungen für Heizung, Lüftung und Klimatisierung erlaubt. Regelmäßige Wartungen von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen können die Anlage optimieren. Einen QuickCheck Lüftung stellt das BMWK zur Verfügung. Mit diesem Check kann die Raumlufttechnik der Anlage auf ihre Effizienz hin untersucht werden, und es werden zusätzlich Informationen zu Einsparpotenzialen bereitgestellt. Sollte Ihre Lüftungsanlage eine Kälteerzeugung beinhalten, so können Sie hierfür auch den QuickCheck Kühlung nutzen.

3. Gebäude, Bauteile und Anlagen dämmen

Durch das Abdichten von Fenstern und Türen, besonders zu unbeheizten Räumen wie Werk- oder Lagerhallen, lassen sich Wärmeverluste deutlich verringern. Die Wärmedämmung von Rohrleitungen und Bauteilen – wie zum Beispiel Flanschen, Armaturen und Ventilen – sind in der Regel kostengünstige Maßnahmen, um die Energieeffizienz von Anlagen zu erhöhen. Die Wärmeverluste können dadurch um 30 Prozent gesenkt werden.

4. Energieberatung in Anspruch nehmen

Energieberaterinnen und -berater analysieren mit Ihnen gemeinsam den Betrieb bzw. das Nichtwohngebäude, wie z.B. Verwaltungsgebäude oder Schulen und Kindergärten. Sie schlagen dann individuelle Lösungen vor und verfügen über gute Kontakte für die Umsetzung von Einsparschritten, um Energie zu sparen. Am Ende können sich Unternehmen, Kommunen und kommunale Unternehmen über energieeffiziente Gebäude sowie langfristig über stabile Anlagen, Prozesse und niedrige Energiekosten freuen. Der Staat fördert Energieberatungen für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme im Bestand und im Neubau.

Einsparpotenziale speziell für energieintensive Industrien und Unternehmen

Einsparpotenziale speziell für energieintensive Industrien und Unternehmen

Die folgenden beiden Tipps helfen mittel- und hochenergieintensiven Industrien und Unternehmen. Bei der Optimierung von Querschnittsprozessen ergeben sich viele wirtschaftliche Einsparungen mit kurzen Amortisationszeiten.

5. Umstellung der Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien

Der Einsatz von Solarthermie, also die Umwandlung von Sonnenergie in Wärme, bietet sich für zahlreiche Branchen an. Besonders Fassaden- und Freianlagen eignen sich für die Installation einer Solarthermieanlage. 

Wärmepumpen können zur Unterstützung der Heizung genutzt werden. Zur Prozesswärmeerzeugung für höhere Temperaturen bis zu 150 Grad können spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen installiert werden. Voraussetzung ist eine Wärmequelle (zum Beispiel Abwärme) auf einem geeigneten Temperatur-Niveau.

6. Unternehmen: Abwärme vermeiden oder nutzen

Bei vielen Prozessen in Industrie und Gewerbe entstehen Wärmeverluste. Sie können durch energieeffiziente Komponenten sowie durch eine optimale Dämmung und Betriebsweise reduziert werden. Die danach noch entstehende Abwärme kann für das Beheizen von Räumen, die Erzeugung von Warmwasser oder als Prozesswärme verwendet werden. Aber auch die Einspeisung in Nah- und Fernwärmenetze, die Versorgung eines benachbarten Betriebs oder eine Kälte- oder Stromerzeugung ergeben Einsparpotenziale – und zusätzliche Einnahmen.

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